Handsyndrom

Das Handsyndrom

Bei einer schlaffen Lähmung nach Schlaganfall kann es in der Frühphase zu einer Schwellung der betroffenen Hand kommen.

Durch die Schwellung kommt es zu Bewegungseinschränkungen. Schmerzen treten in Ruhe und bei Bewegung auf. Die Haut der Hand ist zu Beginn leicht bläulich (livide) verfärbt.

Im weiteren unbehandelten Verlauf treten zusätzlich Entzündungszeichen (Rötung, Wärme) auf. An Sehnen, Muskeln und Bindegewebe lagert sich Eiweiß (Fibrin) ab und diese Strukturen verkleben.

Mögliche Ursachen:

Häufig ist die Sensibilität auf der betroffenen Seite eingeschränkt und es kommt zu einer schlechten Handstellung (siehe Bild) abgeknickte Hand mit der man sich unbewusst abstützt oder darauf liegt. Der Abfluss über Gefäße und Lymphbahnen, sowie der Abtransport von Abbaustoffen aus den Zellen wird dadurch gestört. Ebenso ist die Blutzufuhr mangelhaft und führt zu Ernährungs- und Sauerstoffmangel des Gewebes.

Durch die Lähmung fehlt die Muskelpumpe die bei Gesunden den venösen und lymphatischen Rückfluss reguliert.

Prophylaxe und pflegetherapeutische Maßnahmen

  • Schulung und Aufklärung des Patienten und der Angehörigen
  • Kein Blutdruckmessen an der betroffenen Seite
  • Keine Infusionen an der betroffenen Seite
  • Abknicken, fallen, einklemmen und anstoßen der Hand vermeiden, da es dabei zu Verletzungen (Microtraumen) kommen kann
  • Keine enge Kleidung
  • Handlagerung in Funktionsstellung (siehe Foto)
  • Während der Körperpflege die Hand auch in der Innenfläche und zwischen den Fingern gut waschen und trocknen und dabei leicht bewegen

Bei bestehender Schwellung:

  • sanftes Durchbewegen und Ausstreichen (herzwärts) mit anschließender leichter Hochlage
  • mit Quarkauflagen kühlen
  • angepasste Handschiene zur Nacht um das Abknicken zu vermeiden
  • Lymphdrainage durch Physiotherapie
  • Bei Bedarf ärztlich verordnete entzündungshemmende Medikamente